2015-05-20

Smarthome ready: Wie bereite ich eine Wohnung auf den späteren Einsatz von Smarthome-Komponenten vor?

Im Rahmen meines Projektes Vernetztes Wohnen im Quartier werde ich häufig gefragt, wie man eine Wohnung bei Bau oder Sanierung sinnvoll vorbereiten kann, um den späteren Einsatz von Smarthome-Komponenten problemlos zu ermöglichen. Daher möchte ich hier den aktuellen Stand meiner Empfehlung auflisten, wobei zu beachten ist, dass diese Auflistung noch nicht abschließend ist - Diskussion und Anregungen sind also sehr willkommen.


Ausgangslage


Eine komplette Smarthome-Ausstattung ist derzeit noch relativ teuer und bringt auch noch weitere Probleme mit sich. Komplettlösung sind z.B. sehr komplex und damit schwierig zu steuern und widerspruchsfrei zu konfigurieren (siehe Evaluationsbericht Stand Jan. '15: Erweiterte Evaluationsergebnisse S.2ff).

Während aufsteckbare Funklösungen nur einzelne Bedarfsaspekte abdecken können, ist eine komplexe, kabelgebundene Vernetzung im Bestand durch die derzeitigen elektrotechnischen Gegebenheiten nur sehr schwierig bis unmöglich. Der Elektroinfrastruktur wurde bisher ein zu geringer Stellenwert beigemessen.

Um eine zukunftssichere Smarthome-Ausstattung mit einem beliebigen System bzw. Standard zu ermöglichen, muss eine sinnvolle und strukturierte Verkabelung geplant und umgesetzt werden.


Smarthome ready 


Wohnungen sollten mit einer Art "Smarthome ready"-Plakette versehen werden. Diese "Plakette" gilt es noch zu erarbeiten. Ein wesentlicher Schritt ist eine zukunftssichere Kabel-Infrastruktur. Zu dieser gehören u.a.:

  • Tiefe Schalterdosen, um intelligente Schalter nachrüsten zu können
  • Freie Fächer für spätere Gerätedosen, z.B. auch für die Funknachrüstung
  • Schaltschränke groß genug planen
  • Sicherungen auf spätere Nutzung auslegen
  • Alle vorhandenen und später denkbaren Sensoren und Aktoren sternförmig mit KAT-7 Kabeln ausstatten und an die Verteilerklemmen anschließen (siehe z.B. auch Planung der Verkabelung). Z.B. sollte auch die gesamte Lichtsteuerung zentral in die Verteilung gelegt werden und womöglich wollen Waschmaschine, Herd und Kaffeemaschine später auch einmal vernetzt werden. Das Jahr 2020 fällt hier derzeit immer wieder als der Durchbruch der Vernetzung - optimistisch gerechnet. (Z.B. bei Studien von Bosch oder Gartner's Hype Cycle for Emerging Technologies.) Bei letzterem ist zwar von 2020-2025 die Rede, aber auch innerhalb von 10 Jahren sind nach einem Bau oder Sanierung keine grundlegenden Anpassungen wünschenswert.
  • Strom für spätere Motoren an Fenstern, Türen, absenkbaren Schränken, höhenverstellbaren Waschbecken, beheizten Toilettendeckeln, etc. vorsehen
  • VDE-Richtlinien sollten ohne Anpassungen eingehalten werden können

Individuelle Nachbesserungen verhindern


„Alles was mit ‚Leitungen, Verteilern und Kontakten’ zu tun hat, sollte in den Wohnungen vorbereitet und auch elektrotechnisch abgenommen sein. Darauf lässt sich dann die smarte Elektrotechnik, das Smart Home mit seinen Sensoren und Aktoren, nach Wunsch und Notwendigkeit des Bewohners gut aufsetzen“, so Reinhard Heymann, Projektpartner und Geschäftsführer der Q-Data Service GmbH, der maßgeblich zu der Zusammenstellung dieser Auflistung beigetragen hat.


Fazit


Eine sinnvolle Smarthome-Vorbereitung von Wohnungen bei Bau und Sanierung kostet nicht viel und ermöglicht es später, beliebige Systeme je nach individuellem Bedarf und Wunsch anzudocken. Aufwendige, spätere Anpassungen sind in der Regel deutlich teuerer. Die gegebene "Smarthome ready" Checkliste befindet sich noch in Aufbau und Diskussion, ist aber ein sinnvoller Schritt für den technisch nachhaltigen Wohnungsbau.



2015-03-05

Selbstbestimmt und Sicher Dank Technik


Unsere Musterwohnung in Hamburg Uhlenhorst zeigt, wie ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt und sicher in den eigenen Vier Wänden wohnen können.

Möchten Sie einmal sehen, welche Unterstützung die Technik im Alltag bereits heute leisten kann? Wir suchen Testpersonen, die einige Nächte in der Wohnung verbringen wollen. Bitte melden Sie sich bei Interesse.

Das Projekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“ beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie der Einsatz von Technik zur Hausautomatisierung den Alltag älterer Menschen unterstützen kann. Beim Einsatz dieser Smarthome-Technik ist es uns sehr wichtig, dass sich ein funktionierendes Lösungskonzept nicht nur an ältere Menschen richten darf, sondern dass auch Komfortfunktionen für die jüngeren Semester unterstützt werden müssen. Darüber hinaus haben wir ein Konzept zur Nachbarschafts-Vernetzung und zur Einbindung lokaler Dienstleister entwickelt. Dies sind weitere notwendige Bausteine für ein funktionierendes Leben im Quartier.

In dem von der EU und der Stadt Hamburg (BGV) geförderten Projekt haben wir eine Musterwohnung in Hamburg Uhlenhorst eingerichtet, in der insbesondere die technischen Hilfen für das Wohnen im Alter erprobt werden können. Nun suchen wir Kandidaten zum Testen. Der Aufenthalt ist selbstverständlich kostenfrei.

Bevorzugt suchen wir Personen, die eine längere Zeit (ab 5 Tage) in der Wohnung verbringen möchten oder Personen denen eine Unterstützung heute schon wichtig ist. Aber auch allen anderen Interessierten jeden Alters steht die Wohnung zur Besichtigung oder zum Testen offen.

Melden Sie sich bei Interesse bitte über das Kontaktformular:
http://www.vernetztes-wohnen-hh.de/index.php?id=51

Oder schauen Sie sich zunächst einen kleinen Film über die Wohnung an:

Und hier noch ein paar Stimmen unserer bisherigen Probewohner: